Mit der Tretmühle ins Mittelalter
Entspannte Radtour immer in Tuchfühlung zum Rhein. Der Biketrip startet dabei auf der quirligen Rheinpromenade vor der Kölner Altstadt, verläuft später entlang idyllischer Rheinauen und führt schließlich ins mittelalterliche Zons. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten vom Biergarten über Restaurants bis hin zum Eiscafé laden zum Verweilen ein.
Unsere Tour beginnt am Rheingarten der Kölner Altstadt, über den Häuserreihen thront der Dom und die Kirche Groß St. Martin. Über die Rheinpromenade fahren wir die ersten Meter in Richtung Hohnzollernbrücke – oder schieben, denn gerade an sonnigen Wochenenden wimmelt es auf der Promenade an Spaziergängern, Straßenmusikanten und anderen Radfahrern. Welch Wunder, ist doch der Rheingarten mit seinen umliegenden Gaststätten ein perfekter Ort zum flanieren und verweilen. Etwas Obacht sollten Radfahrer angesichts der glatten Steine der Promenade geben – hier hat man schon des öfteren Radfahrer stürzen sehen!
Unmittelbar hinter der Hohenzollerbrücke steht Bikern nun ein eigener Radweg zur Verfügung, wenngleich die Promenade direkt am Rhein die schönere Alternative ist. Über diese radeln wir denn auch gemächlich am Rheinufer entlang Richtung Norden. An der Bastei vorbei erreichen wir nach wenigen Metern die Zoobrücke, in deren Umgebung zahlreiche Attraktionen warten. So lädt der Skulpturenpark Kunstinteressierte zum Besuch ein – eine Oase inmitten der Großstadt! In unmittelbarer Nähe können zudem der Kölner Zoo sowie die Flora besucht werden, Fahrradstellplätze sind hier ausreichend vorhanden. Wer mag, kann außerdem mit der Seilbahn über den Rhein schweben und die Silhouette der Domstadt aus der Vogelperspektive genießen.
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Wir setzen unterdessen unsere Fahrt direkt am Rhein fort, radeln in Höhe des Biergartens "Schwimmbad" über eine Rampe auf den Deich und fahren dann unter der Mühlheimer Brücke hindurch weiter in Richtung
Niehler Hafen. Angesichts grasender Schafe auf den Rheinwiesen könnte man glatt vergessen, dass man mitten in der Großstadt ist – wenn da nicht Jogger, Radfahrer und Hundebesitzer mit ihren Fiffis wären, also Augen auf! Über die Niehler Brücke, die mit ihrer kurzen Rampe bereits der größte Anstieg der kompletten Tour ist, erreichen wir den Niehler Damm, dem wir in nördliche Richtung folgen. Es folgt der wenig attraktive Abschnitt über die Geestemünder- und Emdener Straße, um die
Fordwerke zu umfahren. Immerhin bekommen wir so einen Eindruck von der Größe des Werksgeländes von Kölns zweitgrößtem Arbeitgeber.
Am Ivenshofweg angelangt biegen wir nach rechts ab und erreichen nach einem weiteren Rechtsschwenk wieder den Rheindamm, der entlang der unter Naturschutz stehenden
Rheinaue Langel-Merkenich führt – ein Refugium für manch gefährdete Vogelart! Wenig später rollen wir auf dem Kasselberger Weg unter der Leverkusener Brücke hindurch, an Kürbis- und Getreidefeldern vorbei und schließlich wieder auf den Langeler Damm. Dieser führt uns geradewegs zur Anlegestelle der
Langeler Fähre. An manchen Tagen empfängt Radler hier der Duft frisch gebackener Crepes – Lust auf was Süßes?
Kurz hinter der Anlegestellen beginnt bereits das Naturschutzgebiet der
Rheinauen zwischen Worringen und Langel. Auf den Wiesenflächen und dem sandigen Uferbereich können oftmals Kanadagänse und Komorane beobachtet werden während in der Ferne der Dormagener Chemiepark einen Kontrapunkt setzt. An manchen Tagen herrscht auf dem Rheindamm ein recht strammer Gegenwind, da legt man doch gerne einen Zwischenstopp am idyllischen Rheinufer ein, oder?
An der viel befahrenen Neusser Landstraße haben wir für Erste das Naturidyll hinter uns gelassen, wechseln auf den etwas schmalen Radweg und rollen wenig später am Dormagener Chemiepark in Richtung Norden. Nur einen Katzensprung später wechseln wir am TSV Bayer Sportcenter wieder nach rechts auf den Damm und sind gleich wieder umgeben von einer idyllischen Auenlandschaft. Vorbei an grasenden Schafen, Weiden und Pappeln kurbeln wir die letzten Kilometer über den Damm und rollen schließlich durchs Rheintor hinein ins mittelalterliche
Zons – 'ne Waffel haben wir uns jetzt verdient!
Sehenswertes: Skulpturenpark Köln
Gleich einer Oase inmitten der Großstadt, eingerahmt von den Verkehrsachsen Zoobrücke, Konrad-Adenauer-Ufer und Riehler Straße lädt der
Skulpturenpark im Stadtteil Riehl Besucher zum Verweilen ein. Während alleine über die nahe Zoobrücke täglich bis zu 100.000 Fahrzeuge rollen kommen Besucher und gestresste Biker hier zur Ruhe – und finden eine einmalige Kombination zwischen Natur und Kunst vor. Zwischem altem Baumbestand, auf einer Fläche von rund 35000 Quadratmetern werden hier zahlreiche Skulpturen gezeigt – zwischen den Kunstwerken umherhoppelnde Kaninchen machen das Großstadtidyll perfekt.
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Der im Jahre 1997 vom inzwischen verstorbenen Sammlerpaar Eleonore und Michael Stoffel gegründete Skulpturenpark wird alle 2 Jahre neu inzeniert. Neue Werke finden dann im Park zeitlich begrenzt ein neues Zuhause – und ergänzen die dauerhaft im Park ausgestellten Ausstellungsstücke. Im Zentrum des Parks steht der vom japanischen Architekten im Jahr 2011 gestaltete Garten-Pavillon. Die weiße Architektur war seinerzeit die erste in Europa zu sehende Arbeit des Japaners. Im Gegensatz zu diesem weithin sichtbaren Pavillon verbergen sich andere Skulpturen zwischen den Bäumen und wollen durch die Besucher entdeckt werden.
Der Park, den bei gutem Wetter bis zu 1500 Besucher täglich besuchen, ist ganzjährig geöffnet. Jeden ersten Sonntag im Monat wird um 15 Uhr eine kostenpflichtige öffentliche Führung angeboten. Der Eintritt zum Park jedoch ist frei.
Historische Mühle Zons
Die mutmaßlich um das Jahr 1390 errichtete Mühle kann von April bis Mitte Oktober besichtigt werden. In diesen Monaten steht Besuchern das historische Bauwerk zwischen 12 und 17 Uhr offen – wenn es nicht gerade stark regnet oder sehr kalt ist. Erwachsene zahlen 1,50 Euro Eintritt, Kinder bis 12 Jahren 0,50 Euro. Mehr Infos gibt's
hier.
Wissenswertes: Fähre Zons
Die Fähre in Zons hat einen Sommer- und einen Winterfahrplan. Betriebsbeginn und -ende sind zudem vom Wochentag abhängig. An Sommer-Wochenenden beispielsweise startet der Betrieb morgens um 9 Uhr und endet abends um 21 Uhr. Überfahrten finden im 15 Minuten-Takt statt. Erwachsene mit Rad zahlen 2 Euro, Kinder mit Rad 1 Euro. Ob die Fähre außer Betrieb ist, etwa bei Niedrigwasser, erfährst du
hier.