Rauchende Schlote und eine frische Brise im Gesicht
Ausschließlich flache Mehrtagestour über den Rheinradweg mit Start in der Domstadt Köln über das Ruhrgebiet bis ins holländische Dordrecht. Ab Millingen folgen wir der Waalvariante des Radwegs und passieren mit Nimwegen eine der ältesten Städte der Niederlande.
Das Ziel Holland noch in weiter Ferne beginnen wir zu früher Morgenstunde unsere Tour im bestens vertrauten Niehl. Was für ein Sommer, bloß der drohenden Hitze entgehen!
Tag 1 (89,44 Km, 199 Hm): Von Köln-Niehl über Düsseldorf nach Uerdingen
Noch einmal die Biketaschen festgezurrt, den Helm gerichtet und schon radeln wir die ersten Kilometer entlang des Rheins, umfahren die Ford-Werke und gelangen über den Langeler- sowie den Rheindamm zur Neusser Landstraße. Bis nach Zons können Radfahrer nun einen separaten Radweg und ab dem TSV Bayer Sportcenter erneut den überwiegend autofreien Rheindamm nutzen. So erreichen wir nach rund 24 Kilometer das erste kleine Zwischenziel
Zons (eine ausführlichere Beschreibung der Strecke bis Zons findest du
hier).
Nach einer kurzen Pause vor den Toren der mittelalterlichen Stadt setzen wir unseren Weg über einen Schotterweg direkt am Rhein fort. Der Weg macht nach rund 4 Kilometern einen Linksschwenk und wir radeln an einem Campingplatz vorbei in Richtung Straße. Für einige Kilometer verläuft dann der Weg an einem abgesperrten Wasserschutzgebiet entlang in Richtung Neuss. Vereinzelt sind hier auch Autofahrer unterwegs.
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Der Rheinradweg verläuft bis
Emmerich beidseitig des Flusses, an Brücken und Fährverbindungen zwischen beiden Ufern mangelt es nicht. Auf beiden Seiten stehen gut ausgebaute und beschilderte Wege zur Verfügung. Auch wir werden im Laufe der Tour immer wieder die Rheinseite wechseln, erreichen nach rund 30 Kilometern aber zunächst den Ort Stürzelberg und folgen der Koblenzer Straße nach rechts.
Von Neuss über Düsseldorf bis Krefeld
Nach rund 41 Kilometern unterfahren wir die Fleher Brücke und setzen unseren Weg entlang von Feldern und baumbestandenen Wiesen in Richtung Düsseldorf fort. Der asphaltierte Weg schlängelt sich in etwa 300 Meter Entfernung zum Rhein durchs Grüne während auf dem Fluss Frachtschiffe gemächlich dahinziehen. Wenig später passieren wir ein Villenviertel mit prächtigen Häusern, im Yachthafen rechterhands dümpeln unterdessen schnittige Yachten vor sich hin.
In weitem Bogen umfahren wir den
Neusser Hafen durch ein Gewerbegebiet – und halten die Augen offen, sind hier doch zahlreiche Lastwagen unterwegs. Nach rund 57 Kilometern schließlich wechseln wir über die Rheinkniebrücke hinüber nach
Düsseldorf. Hier warten in der Altstadt rund 260 Kneipen auf durstige Biker. Zudem finden sich im Viertel zahlreiche Kirchen und Museen. Unterdessen radeln wir an Burgplatz und Schlossturm vorbei und folgen wenig später dem Radweg weiter in nördliche Richtung. Schon sehen wir über uns die ersten Passagiermaschinen in Richtung des nahen Flughafens einschwenken.
Allmählich hängt uns der Magen durch. Auf der Suche nach einem Imbiss verlassen wir nach rund 70 Kilometern in Lohhausen den Radweg, radeln durch die angrenzenden Wohngebiete – und hoffen, dass die Flugzeuge, die hier nur noch wenige Meter über dem Boden einschweben, uns nicht das Trommelfell wegpusten!
Gestärkt mit den Grundnahrungsmitteln Pommes und Wiener Schnitzel nehmen wir nach einer kurzen Gewitter-Pause die Fahrt wieder auf und folgen weiterhin dem beschilderten Radweg am rechten Rheinufer. Über uns ziehen dunkle Wolken hinweg, erste Regentropfen rinnen die Fahrradbrillen herab. In weiser Voraussicht haben wir die erste Übernachtung ins Hotel verlegt, wer möchte schon bei drohendem Gewitter zelten!
Nach rund 78 Kilometern überqueren wir ein letztes Mal für heute den Fluss, gemächlich schaukelt die
Rheinfähre Michaela II dem linken Rheinufer entgegen. Typisch für den Rheinradweg sind die zahlreichen Naturschutzgebiete entlang des Rheins – so etwa das
Auengebiet "Die Spey" mit seinen Silberweiden, welches wir nach einigen Kilometern passieren. Der Schlussspurt nach
Uerdingen fällt heute aus, klagt doch Mitfahrer Ansgar bereits über gehörige Knieschmerzen. Also noch schnell in der Apotheke und dem Supermarkt vorbeigeschaut und ab ins Hotel – dann geht er nieder, der angekündigte Starkregen! Ha, alles richtig gemacht, die Zelte werden erst morgen aufgebaut!
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Tag 2 (112,45 Km, 381 Hm): Von Uerdingen über Duisburg bis zum Wisseler See
Morgenstund hat Gold im Mund – nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel geht es ab 8 Uhr auf dem linksrheinischen Rheinradweg zunächst durch ein Industriegebiet in Richtung Norden während rechts von uns auf der glitzernden Oberfläche des Rheins Schiffe in beide Richtungen dahinziehen.
Durch Gewerbegebiete hindurch erreichen wir nach wenigen Kilometern den
Hafen von Krefeld, an den einzelnen Hafenbecken verrichten stählerne Verladekräne wie ferngesteuert ihre Arbeit. Wir hingegen treten weiter in die Pedale und verlassen schließlich die Randbezirke Krefelds. Die
Rheinaue Friemersheim erreichen wir einige Kilometer nach unserem Start in Uerdingen. Auf einer Länge von 6 Kilometer erstreckt sich das Areal entlang des Flusses und kann über ein Netz an Wander- und Radwegen erkundet werden. Geprägt ist das Gebiet durch Obstwiesen und Hecken, zahlreiche seltene Insekten, Vögel und Amphibien sind in der Aue zuhause.
Ein lohnenswerter Abstecher zum Duisburger Innenhafen
Weiter geht es über den Damm den Rhein entlang, am Horizont und ringsum setzen rauchende Schlote und Industrieanlagen einen Kontrast zur Natur, wir nähern uns dem Ruhrpott! Über die Friedrich-Ebert-Brücke geht es schließlich auf einen Abstecher hinein nach
Duisburg-Ruhrort, wir steuern in Richtung Binnenhafen, der rund 4,5 Kilometer entfernt im Herzen der Stadt liegt. Waren hier bis Ende der 1960er Jahre zahlreiche Getreidemühlen in Betrieb finden sich heutzutage zahlreiche Bistros, Cafés und Restaurants direkt am Wasser. Der nach Plänen des Architekten Sir Norman Foster gestaltete
Binnenhafen ist längst einer der Hauptattraktionen der Stadt.
Wieder zurück auf dem Rheinradweg passieren wir wenig später mit der
Haus Knipp-Eisenbahnbrücke die nördlichste deutsche Eisenbahnbrücke über den Rhein. Die im Jahr 1912 fertiggestellte und im 2. Weltkrieg gesprengte Brücke wurde nach dem Krieg in alter Form wieder aufgebaut – ein beeindruckendes Bauwerk! Kurz hinter der Brücke beginnt der bisher schönste Abschnitt des Radwegs. So fahren wir auf dem Kamm eines Damms geradwegs durch ein Naturschutzgebiet, links legt ein beinahe ausgetrockneter Tümpel Zeugnis ab über den zu heißen Sommer. Am Horizont, wie so oft im Ruhrpott, grüßen uns die Schlote der Fabriken.
Nach einigen weiteren Kilometern in den Knochen ist
Rheinberg erreicht – und Mitfahrer Ansgar streicht mit Schmerzen in den Knien die Segel. Für ihn geht es ab hier per Bahn und Bus zum heutigen Etappenziel während wir weiter in Richtung Norden pedalieren. Ab Rheinberg verläuft der Radweg zunächst entlang einer Bahntrasse auf einer Straße mit nur wenig Autoverkehr. Wenige Kilometer weiter zeigt sich bereits die Silhouette von
Wesel mit der markanten Niederrheinbrücke. Die Tour verläuft weiterhin auf dem Damm unweit des Flusses und zum ersten Mal sind am Wegesrand Schilder zu sehen, die den Weg nach Xanten ausweisen. Noch 13 Kilometer... ein Katzensprung... doch bläst uns hier der Wind ordentlich ins Gesicht. Verdammt, wo ist der Schalter für den Rückenwind!?
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Auf Höhe der
Bislicher Insel Wesel verläuft der Radweg entlang von Wiesen und Feldern auf einer Straße, ein Auto schießt mit erstaunlicher Geschwindigkeit an uns vorbei. Die Bislicher Insel ist eines der größten Auenlandschaften am Niederrhein. Hier sind Gänse, Biber und Silberreiher zuhause und finden Nahrung an Sand- und Kiesufern, die regelmäßig vom Rhein überschwemmt werden – ein perfekter Lebensraum für zahlreiche Tierarten! (Mehr Infos zur Bislicher Insel gibt es
hier).
Von Xanten bis zum Wisseler See
Mit 83 Kilometern in den Beinen rollen wir endlich in
Xanten durch das Klever Tor. Während das ehemalige Stadttor aus dem 14. Jahrhundert in früheren Jahrhunderten auch mal als Gefängnis diente können heute Feriengäste darin übernachten. Unbedingt anschauen sollte man sich zudem die Stiftskirche St. Viktor, landläufig auch Xantener Dom genannt. Fertiggestellt wurde das Bauwerk im Jahre 1544 – in der im Vergleich zum Kölner Dom atemberaubenden Baugeschwindigkeit von 281 Jahren!
Vor der Weiterfahrt noch ein bisschen chillen an der Nordsee? Auf insgesamt 250 ha Wasserfläche finden Wassersportler auf der
Xantener Nord- und Südsee beste Voraussetzungen, im Strandbad Xantener Südsee wartet zudem ein 1000 Meter langer Strand auf Sonnenanbeter. Wir hingegen belassen es heute bei einem leckeren Mittagessen und einem Kaltgetränk am SB-Restaurant "Waterkant" am Yachthafen – und Abfahrt!
Über eine Schotterpiste geht es nun zunächst an einer Schrebergartenkolonie und einem Wäldchen vorbei ehe einmal mehr der Deich in Sicht kommt. Nach 102 Kilometer setzen wir schließlich ab Niedermörmter zum Endspurt an, doch der Weg zum Campingplatz zieht sich wie Gummi. Doch endlich, endlich erreichen wir die gesenkte Schranke zum
Campingplatz Wisseler See – und Ansgar wartet mit einer Dose Bier zur Belohnung für 112 Kilometer Gekurbel!
Tag 3 (88,92 Km, 161 Hm): Vom Wisseler See bis Boven Schouven
Vom Campingplatz aus geht es zum Auftakt des dritten Tages zunächst durch den Ort Wissel und wenig erbaulich an Landstraßen entlang, bevor wir nach etwa 6 Kilometern wieder den Rheinradweg erreichen. Unser erstes Zwischenziel heißt
Emmerich, wo Mitfahrer Ansgar ob seiner Knieschmerzen per Zug die Heimreise antritt – und wir alleine in Richtung Holland weiterradeln werden. Gute Besserung!
Ab Emmerich verläuft der Radweg zunächst eintönig direkt an der Bundesstraße entlang, die zahlreichen Windräder links von uns drehen sich mit beachtlicher Geschwindigkeit – entsprechend müssen wir uns starkem Gegenwind entgegenstemmen, Verflucht! Vom Rückenwind unterstützt schießt ein Rennradfahrer in entgegenkommender Richtung an uns vorbei, der Radweg ist hier rund 2 Meter breit und gut asphaltiert.
Nach rund 18 gefahrenen Kilometern macht der Radweg einen Schlenker nach rechts, wir lassen endlich die Bundestraße 220n hinter uns, und radeln nun wieder direkt auf dem Deich. Rechterhands, direkt am Griethauser Altrhein grasen Kühe stoisch auf den ausgedörrten Weiden, der Sommer ist erbarmungslos und hat auch hier seine Spuren hinterlassen! Einmal mehr und wie bestellt pfeift uns eine steife Brise um die Ohren, ist doch die Landschaft um uns herum kaum einmal von Bäumen oder Sträuchern bestanden.
In Brienen erreichen wir nach rund 21 Kilometern die unter Denkmalschutz stehende Schleuse und überqueren den Spoykanal, der den Rhein mit dem Hafen in Kleve verbindet. In der niederländischen Sprache bezeichnet Spoy einen Wasserdurchlass oder eine Schleuse, die Nähe zur niederländischen Grenze ist hier unverkennbar. Auf den nächsten rund 8 Kilometer bis zum Ort Bimmen herrscht – erwähnte ich es schon? – ständiger Gegenwind, wir radeln seit Brienen nahezu ausschließlich ungeschützt auf der Deichkrone. Immerhin ist rechts von uns nach langer Zeit mal wieder der Rhein zu sehen, der Kölner mag halt seinen Fluss!
Von Millingen bis Nimwegen
Welkom in Nederland! Nach 29 Kilometern stehen wir plötzlich vor holländischen Verkehrszeichen und rollen gemächlich über die hier recht unscheinbare
deutsch-holländische Grenze. Während rechts von uns der Rhein ganz sachte in Richtung Meer schwappt macht hier der Damm einen Linksknick, begleitet von wogenden Getreidefeldern.
In den Niederlanden spaltet sich der Fluss in zahlreiche Nebenarme ehe er in einem breiten Delta das Meer erreicht – entsprechend können Radfahrer zwischen mehreren Radwegen entlang der Nebenarme oder des Hauptstroms, der Waal, wählen. Eine nördliche Route verläuft zwischen Arnheim und Rotterdam (Beschilderung: "Rijnfietsroute") – wir jedoch werden der rund 100 Kilometer langen, südlichen Strecke über Nimwegen, Druten und Zaltbommel folgen (Beschilderung:
"Rijnroute - Waalvariant"): Laten we gaan, auf geht's!
Ab
Millingen verläuft der Radweg zunächst wenig motivierend unmittelbar an der Straße entlang. Einen kurzen Zwischenhalt legen wir in der Ortschaft Kekerdom ein und erfreuen uns am Anblick der Turmwindmühle De Duffelt, bevor wir Knotenpunkt 65 ansteuern und bald den Ort Leuth errreichen. Knotenpunkte sind doch was Feines! Das in den Niederlanden verbreitete und uns seit unserer
Radtour auf Schouwen-Duiveland bereits vertraute
Knotenpunktsystem erlaubt es Radfahrern, komfortabel eigene Touren zusammenzustellen und sich jederzeit zu orientieren – wir hingegen bevorzugen ohnehin die GPS-Variante: Es lebe die Technik!
Die Koordinaten am Lenker führen uns weiter an der Straße entlang in Richtung der Knotenpunkte 66 und 99. Ringsum zeigt sich die Landschaft idyllisch, zwischen weiten Wiesen und reich behangenen Obstbäumen stehen vereinzelt Bauernhöfe und Anwesen. Nach 44 gefahrenen Kilometern ist der unaussprechliche Ort Ooij erreicht bevor wir über Knotenpunkt 48 und 16 schließlich mit
Nimwegen eine der ältesten Städte der Niederlande erreichen – die Hansestadt lohnt einen längeren Zwischenstopp, es ist eine Freude.
Von Nimwegen bis Boven Schouven
Wir starten unsere kleine Stadtrundfahrt am Hafen unterhalb der stählernen Waalbrücke, im Hafenbecken dümpelt neben Sport- und Hausbooten ein altes Feuerwehrschiff und wartet auf den nächsten Einsatz. Wenig später radeln wir gemütlich in Richtung Stadtzentrum und bewundern die pittoresken Gebäude rund um den Grote Markt sowie die hofartig mit schmalen, spitz zulaufenden Häuschen umstandene Stevenskerk – welch herrlicher Anblick, unbedingt anschauen!
Ja, manchmal fällt der Abschied schwer, doch schon geht sie weiter, die wilde Fahrt, liegen doch noch einige Kilometer vor uns. Wir radeln zunächst weiter in Richtung Knotenpunkt 46. Rund 10 Kilometer vor unserem Tagesziel in Boven Schouven pedalieren wir längst wieder auf dem obligatorischen Deich, die Waal fließt rechterhands unaufhaltsam Richtung Mündung – und wir zählen bereits die Meter bis zum Campingplatz. Wo ist denn gleich, wo war nochmal... ein Blick aufs GPS verrät, es ist nicht mehr weit. Über
Druten gelangen wir schließlich nach
Boven-Leeuwen und fragen uns zum
Campingplatz Den Hoogen Berg durch – der übrigens ein echter Tipp ist! Der kleine, gepflegte Platz der überaus netten Betreiber Mark und Christa verfügt über Waschmaschine, Kühlschrank und saubere Sanitäranlagen sowie einen kleinen, separaten Rasen für Camper wie uns.
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Tag 4 (95,5 Km, 118 Hm): Von Boven Schouven bis Dordrecht
Zu früher Stunde und ohne Frühstück brechen wir auf. Vom Campingplatz aus sind es nur wenige hundert Meter bis zum Rheinradweg. Auf diesem sind bereits erste Gruppen von Rennradfahrern unterwegs. Mit einheitlichen Jerseys ausgestattet, absolvieren sie munter plaudernd ihr morgendliches Training auf dem Damm, der sich in weiten Windungen am Rheinufer entlangschlängelt – die Niederlande sind eben Fahrradnation durch und durch!
Mit knurrendem Magen fahren wir nach rund 6 Kilometern in Richtung der Knotenpunkte 86 und 81 und halten immer ungeduldiger Ausschau nach einem Bäcker – ein Königreich für frische Brötchen und dampfenden Kaffee! Hungrig passieren wir die Ortschaft
Wamel während einmal mehr eine Gruppe an Rennradfahrern an uns vorbei zieht. Schon schwindet die Hoffnung auf ein Frühstück, als nach 22 gefahrenen Kilometern gleich neben dem Radweg ein Café auftaucht, auf deren Terrasse sich bereits zahlreiche Radsportler an Leckereien laben – Hallelujah, es geschehen Zeichen und Wunder, endlich Frühstück!
Von Zaltbommel bis Dordrecht
Mit gefülltem Magen und hochmotiviert geht die Fahrt weiter in Richtung Knotenpunkt 78, wir erreichen nach rund 32 gefahrenen Tageskilometern
Zaltbommel. Immer noch verläuft der Radweg fast ausschließlich auf einem Deich, hin und wieder verläuft auch eine wenig befahrene Straße auf der Deichkrone. Über die Knotenpunkte 7, 8, 6 und 5 erreichen wir nach 46,2 Kilometern Brakel, wo uns die Rheinfähre ans gegenüberliegende Ufer bringt. Die
Motorfähre "Brakel I" ist ganzjährig im Einsatz und verkehrt täglich bis 22 Uhr. Die kurze Überfahrt kostet mit Fahrrad gerade einmal 85 Cent.
Gemächlich schaukelt das Schiff ans andere Ufer, Heißa, Fährfahrten sind doch was Feines! Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten, schon setzen wir unsere Reise über die Straße "Waaldijk" in Richtung
Vuren fort (Knotenpunkte 3 und 25). Hier verläuft der Radweg nun überwiegend an der Straße entlang, nur vereinzelt überholt uns mal ein Auto. Unser nächstes Ziel heißt
Gorinchem (Knotenpunkt 50), wiedereinmal heißt es, den Rhein zu queren. Ab Gorinchem stehen mehrere Routen über den Fluss zur Auswahl, wir entscheiden uns für die Verbindung nach Sleeuwijk (1,50 Euro) und steigen ab Knotenpunkt 31 wieder auf dem Radweg ein. Eine Alternative ist die Route in Richtung Woodrichem flussabwärts (Fortsetzung dann über die Knotenpunkte 32 und 78 bis 31).
Nach rund 60,2 Kilometern macht der Weg einen Knick nach links und verläuft schnurgerade an Feldern und Koppeln entlang. Wieder einmal stemmen wir uns starkem Gegenwind entgegen. Der Radweg ist hier gut als Rijnfietsroute gekennzeichnet und verläuft nun nördlich des
National Parks De Biesbosch. Im Park treffen mehrere Flüsse aufeinander und bilden ein Süßwasserdelta von 8000 Hektar. Auf Boots- oder Fahrradtouren können hier Biber, Seeadler und seltene Vogelarten beobachtet werden. Wir hingegen setzen zum Endspurt in Richtung
Dordrecht an: Mit der Aussicht auf das nahende Etappenziel, eine zünftige Mahlzeit und usere Zugverbindung Richtung Domstadt schalten wir einen Gang nach oben – ab durch die Mitte!
Du planst eine größere Tour auf dem Rheinradweg oder bevorzugst einen anderen Abschnitt? Nur zu! Hier gibt's die Tourbeschreibung zum
Rheinradweg zwischen Mainz und Köln.
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