Radeln mit Strandfeeling und Meeressand in den Schuhen
Abwechslungsreiche Radreise über den Ostseeküsten-Radweg in Schleswig-Holstein mit Startpunkt in der Landeshauptstadt Kiel. Entlang der Küste führt die Radtour an zahlreichen Ostseebädern und Naturschutzgebieten entlang, dreht eine Runde über die Insel Fehmarn und endet schließlich nach 274 Kilometern in Scharbeutz.
Wir starten die Radtour im Zentrum von Kiel und füllen unsere Kalorienspeicher mit einem herzhaften Fischbrötchen von der Bude in der Fußgängerzone. Nachdem wir die Innenstadt sowie die Altstadt besichtigt haben radeln wir gemütlich über die Bahnhofsbrücke und starten unsere Ostsee-Tour. Im Hafenbecken links von uns liegt gerade eine der riesigen, stählernen Autofähren am Kai, um später ihre Fahrt nach Oslo anzutreten. Oslo? Unser erstes Zwischenziel heißt Laboe!
Tag 1 (71,43 Km, 282 Hm): Von Kiel zum Weissenhäuser Strand
Wir legen die ersten Meter auf dem Ostseeküsten-Radweg zurück. Nach etwa 5 Kilomtern an Straßen entlang überqueren wir den Fluss Schwentine, mit einer Länge von 68 Kilometern einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins. Auf nach Laboe!
Auf dem Weg raus aus der Landeshauptstadt sammeln wir einige Höhenmeter auf der ansonsten überwiegend flachen Etappe, sind doch auf den nächsten
Metern einige moderat ansteigende Straßen zu nehmen. Bei 34 Grad läuft uns bereits der Schweiß von der Stirn!
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Nur wenige Kilometer später erreichen wir den
Strand von Mönkeberg, einen circa 300 Meter langen Sandstrand an der Kieler Förde. An der Strandpromenade können hungrige Biker dem Hungerast vorbeugen. Lust auf einen kleinen Spaziergang im angrenzenden Wäldchen? Nein, wir wollen radeln!
Entlang der Kieler Förde bis nach Laboe

Bald verläuft der Radweg direkt an der
Kieler Förde entlang, auf der gerade die Fähre "Color Magic" mit gedrosselter Kraft in Richtung offenes Meer und Oslo schippert. Wir hingegen passieren einen Yachthafen und verlassen nach rund 10 Kilometern die Heikendorfer Bucht durch ein angrenzendes Villenviertel.

Nach rund 16,3 Kilometern erreichen wir
Laboe, bekannt für sein hoch aufragendes Marine-Ehrenmal. Dieses erinnert an die gefallenen Seeleute beider Weltkriege. In unmittelbarer Nähe liegt zudem das Museums-U-Boot U995 aufgebockt an Land. Weiter geht die Tour entlang der Strandpromenade des Ortes, bei herrlichem Sonnenschein herrscht hier geschäftiges Treiben.
Wenig später fahren wir an der
Meeresbiologischen Station von Laboe vorbei, in der Besucher die Möglichkeit haben, einen Einblick in die Unterwasserwelt der Ostsee zu erhalten. Wir hingegen treten weiter in die Pedale und radeln nun geradewegs durch eine Dünenlandschaft mit Büschen links und rechts des Schotterweges, während linkerhands die Ostseewellen sanft anbranden.
Von Laboe bis zum Weissenhäuser Strand
An den Campingplätzen Neustein und Förderblick vorbei macht der Weg nach 20 gefahrenen Kilometern nun einen Knick vom Meer weg und verläuft für eine Weile entlang der Straße. Links und rechts des Weges wiegen sich Kornfelder im Wind, auf der nahen Ostsee ziehen weiße Segelboote auf der blauen Ostsee dahin.
Wir radeln an Ferienwohnungen, so mancher Bettenburg und einem Yachthafen vorbei, mittlerweile verläuft der Radweg auf der Krone eines Deiches. Möwengeschrei über unseren Köpfen! Bald erreichen wir das
Naturschutzgebiet Bottsand. Dieses steht seit 1939 unter Schutz und beheimatet zahlreiche Planzen- und Tierarten, die sich an die teilweise sehr trockenen Bedingungen des Gebietes angepasst haben.
Einige Kilometer später verlockt uns der nahe Strand zu einer kurzen Pause, bei der Weiterfahrt klopfen wir uns den Sand von den Klamotten – jetzt aber mal durchradeln! Auf den nächsten Kilometern folgen wir dem Radweg an Dünen entlang. Auf Wachtürmen der DLRG überwachen hier Rettungsschwimmer das Plantschen der Badenden.
Einige Kilometer geht es nun durch ein Waldgebiet, teilweise ist der Radweg geschottert und fast schon ein Singletrail, sodass wir immer wieder für entgegenkommende Radfahrer anhalten. Wenige Kilometer später hingegen verläuft der Radweg dann wieder entlang der Straße Richtung
Lütjenburg. Hier ist vom Meer nichts mehr zu sehen und wir reißen einige Kilometer entlang der wenig idyllischen, immerhin wenig befahrenen Straße runter, ringsum Felder und Wälder - heissa, den Ort Kembs wollten wir immer schonmal kennenlernen!
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Noch viel lieber würden wir jedoch unsere Wasservorräte auffüllen, bei heißen Temperaturen neigt sich der Inhalt unserer Trinkflaschen allmählich dem Nullpunkt – doch weit und breit kein Supermarkt, keine Tankstelle, keine Kneipe. Zum Glück sind es nur noch rund 18 Kilometer bis zum Tagesziel Weissenhäuser Strand.
Die letzten Kilometer geht es noch einmal durch ein kleines Wäldchen, der Blick schweift zur nahen Ostsee, die hier an Kiestränden anbrandet während wir die Bikes auf einer kleinen Abfahrt laufen lassen. Nach 70,3 gefahrenen Kilometer erreichen wir schließlich das Tagesziel, den
Campingplatz am Weissenhäuser Strand – und wer hätte es gedacht, hier gibt es doch tatsächlich was zu trinken!
Tag 2 (90,29 Km, 310 Hm): Vom Weissenhäuser Strand zum Campingplatz Puttgarden
Morgenstund hat Gold im Mund! Um 9 Uhr sitzen wir bereits wieder im Sattel und nehmen bei hochsommerlichen Temperaturen die heutige Etappe in Angriff. Entland der Strandstraße radeln wir die ersten Kilometer in Richtung
Dannau. Wenig später geht es entlang eines umzäunten Truppenübungsplatzes leicht bergan, die Bäume ringsum spenden nur wenig Schatten.
In weitem Bogen verläuft der Radweg nun die Straße entlang in Richtung Oldenburg – verdammt, wo ist eigentlich die Notpumpe geblieben, die sonst am Rahmen befestigt ist? Etwa auf dem Zeltplatz verloren? Die Nervosität steigt, als wir wenig später an einem Radler vorbeikommen, der den Plattfuß an seinem Rad verarztet – etwa ein schlechtes Omen? Jetzt bloß in keine Scherbe fahren.
Wir lassen den Ort
Kröß hinter uns, legen am Wegesrand eine kurze Pause ein – und feiern das Auftauchen der verloren geglaubten Pumpe in den Untiefen des Rucksacks – zurück mit dir an den Rahmen, du Miststück! Erleichtert radeln wir nun über das platte Land in Richtung Heiligenhafen, das in circa 7 Kilometern auf uns wartet. Die leicht wellige Landschaft ringsum ist wenig spektakulär und geprägt von Äckern und Feldern. Auf den Straßen herrscht wenig Verkehr, ab und an tuckert ein Bauer mit seinem Traktor gemächlich an uns vorbei.
Von Heiligenhafen in Richtung Fehmarn

Nach 19,6 Kilometern erreichen wir die Außenbezirke von
Heiligenhafen und erneut hat der Plattfuß ein unbedarftes Opfer gefunden! Dieses Mal hat es eine blonde E-Bikerin erwischt, die am Wegesrand gleich neben einem Weizenfeld ihr Rad abgestellt hat. Scherben bringen Glück? Nicht auf dem Ostseeküsten-Radweg!
Der Route folgend schweift der Blick über die Felder ringsum und bleibt in der Ferne an einem Betonklotz von Gebäude hängen auf das wir nun zuradeln. Die Betonburg entpuppt sich schließlich als Ferienpark und wir freuen uns um so mehr auf den Zeltplatz. Glücklicherweise hat Heiligenhafen mehr zu bieten als unansehnliche Gebäude und so schieben wir die Räder wenig später über die 435 Meter lange, teilweise zweigeschossige Erlebnis-Seebrücke und genießen die Aussicht auf Strand und Meer. Die in unmittelbarer Nähe liegende Einkaufsstraße mit kleinen Geschäften und Restaurants sowie der Yachthafen laden zum Flanieren und Verweilen ein.
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Wir verlassen Heiligenhafen, radeln über teilweise geschotterte Radwege und erreichen nach 32 Kilometern den Ort Lütjenbrode. Wir fahren nun in Richtung Fehmarnsundbrücke, der etwa 2 Meter breite Radweg verläuft nun direkt an der Straße entlang. Nur wenig Schatten schützt uns hier vor der unbarmherzig brennenden Sonne. Wenige Kilometer später füllen wir unsere Wasservorräte und Kalorienspeicher auf einer Autobahnraststätte auf, die unmittelbar am Radweg liegt – es geht doch nichts über ein Eis zur rechten Zeit!
Idyllische Natur und alte Leuchttürme auf Fehmarn
An Getreidefeldern vorbei radeln wir nun geradewegs auf die vor uns liegende
Fehmarnsundbrücke zu. Diese wurde im Jahre 1963 eröffnet und verfügt neben einer Auto- sowie Eisenbahnstrecke auch über eine sehr schmale Fahrradspur, die entlang der Leitplanke auf einer Seite der Brücke verläuft. Während direkt neben uns die Autos in Richtung Fährhafen Puttgarden rauschen müssen wir immer wieder vorsichtig an vollbeladenen Radwanderern vorbeimanövrieren, die uns entgegenkommen.

In Sichtweite der Brücke machen wir es uns kurz an einem schmalen Strand gemütlich bevor wir uns wieder auf den Weg machen und entlang einer kleinen Straße in Richtung Strukkamp und
Albertsdorf radeln. Direkt am Radweg lädt das
Hofcafé Albertsdorf zu einer Rast ein. Bei Käsekuchen und Spezi relaxen wir in einem der Strandkörbe bevor wir die Fahrt gestärkt wieder aufnehmen. Nach 50,8 Kilometer erreichen wir
Lemkenhafen, der Radweg verläuft überwiegend auf wenig befahrenen Straßen, später dann auf einem Deich mit geschottertem Untergrund. Von Sandstränden ist hier nichts mehr zu sehen, stattdessen schützen linkerhands schwere Steine das Land vor der Brandung.

Bald verläuft der Radweg geradewegs an der Meeresbucht
Sulsdorfer Wiek entlang, einer eingedeichten Meeresbucht. Diese ist Teil des Naturschutzgebietes "Krummsteert - Sulsdorfer Wiek/Fehmarn" und wird von einem breiten Schilfgürtel umrahmt. Zahlreiche Vogelarten wie Graugänse, Haubentaucher und Enten nutzen das Gebiet als Brutrevier.

Wir treten auf der Schotterpiste weiter in die Pedale, passieren grasende Schafherden und steuern nun auf den
Leuchtturm von Flügge zu, der freilich etwas abseits der eigentlichen Route liegt. Der 37,5 Meter hohe Turm wurde 1916 in Betrieb genommen und zeigt sich seit seiner Komplettsanierung zwischen 2009 und 2011 wieder in seiner ursprünglichen Erscheinung mit gelb-rotem Backsteinmauerwerk. Wer mag, kann die 162 Stufen bis zur Ausichtsplattform erklimmen und den Blick über die herrliche Umgebung schweifen lassen.
Weiter verläuft der Radweg auf einer kleinen, wenig befahrenen Straße – wie überwiegend auf Fehmarn. An Feldern und sachte rotierenden Windrädern vorbei folgen wir der Hinweistafel in Richtung Püttsee und erreichen wenig später das
Wasservogelreservat Wallnau/Fehmarn. Dieses 297 Hektar große Gebiet wurde 1977 eingerichtet und dient über 280 Vogelarten als Rast- und Ruheort auf ihrem Zug. Rund 10 Hektar des Areals sind für Besucher geöffnet und können gegen Entgelt besucht werden.
Endspurt nach Puttgarden
Wir passieren die Orte Kopendorf und Bojendorf und erreichen wenig später das
Naturschutzgebiet "Nödliche Seeniederung Fehmarn". Im rund 751 Hektar großen Areal, seit 2014 unter Schutz stehend, sind Vogelarten wie die Rohrweihe, der Säbelschnäbler oder der Schilfrohrsänger zuhause.
Weiter geht die Fahrt, nach 80 Kilomtern rollen wir am Campingplatz "Fehmarnbelt" vorbei, der sich idyllisch in direkter Nähe zu Strand und Meer befindet. Wir hingegen wollen noch einige Kilometer auf den Tacho packen und fahren weiter auf dem Deich in Richtung Campingplatz Puttgarden, der Weg verläuft nun für einige hundert Meter durch ein Wäldchen. Wenig später werden wir kurz durch schwere Baumaschinen ausgebremst, die gerade zur Ausbesserung des Deiches eingesetzt werden und uns zum ausweichen zwingen. Bald jedoch herrscht wieder freie Fahrt und so reißen wir locker die letzten Kilometer bis ins heutige Tagesziel, dem
Campingplatz Puttgarden, herunter. Schon seit geraumer Zeit sind auf der Ostsee die schweren Fähren zu sehen, die gemächlich ihre Fahrt in Richtung Skandinavien antreten. Uns hingegen zieht es heute nicht mehr in die Ferne sondern nur noch unter die Dusche und ins Zelt.
Tag 3 (64,27 Km, 197 Hm): Vom Campingplatz Puttgarden nach Dahme
Um 9 Uhr nehmen wir entspannt die heutige, nicht allzu lange Etappe in Angiff und verlassen Puttgarden in Richtung Klausdorf. Der Weg verläuft zunächst an Feldern und einem Windpark vorbei. Während sich rechts von uns die Anlagen gemächlich im Wind drehen bläst uns ein leichter Gegenwind entgegen. Insgesamt verfügt Fehmarn über rund
75 Windkraftanlagen, die rund 100.000 Haushalte mit Energie versorgen.
Nach rund 5 Kilomtern haben wir uns warmgeradelt und folgen weiter dem Radweg, der nun unterhalb eines Deiches verläuft. Links von uns lässt sich eine Schafsherde gerade ihr Gras schmecken während sich voraus einmal mehr Windräder drehen. Der nächste Ort heißt
Gahlendorf, vergebens halten wir Ausschau nach einem Bäcker, um uns ein zweites Frühstück zu genehmigen. Über plattes Land geht es an eintönigen Feldern und einigen Baumreihen entlang im Zickzackkurs weiter über die Insel. Ein ums andere Mal bemühen wir unser Navi am Lenker, das uns entlang kleiner Straßen nach rund 14 Kilometern ins Dörfchen Vitzdorf führt.

Um 11 Uhr rollen wir schließlich im
Hafen von Burgstaaken ein und machen uns erstmal genüßlich über ein zweites Frühstück her – es lebe die wohlverdiente Völlerei im Urlaub! Mit gefülltem Magen schauen wir uns noch kurz das im Hafen aufgebockte U-Boot "U11" an. Dieses wurde im Jahr 1966 gebaut und kann seit 2005 als
U-Boot Museum besichtigt werden. Wir belassen es jedoch bei der Außenansicht und setzen unsere Tour in Richtung Wulfen fort. Ein letztes Mal lassen wir den Blick über die links des Radwegs liegende Hafenanlage und die drei markanten Betongebäude des hiesigen Hotels schweifen, schon geht der Blick voraus auf die Fehmarnsundbrücke, die nun mit jeder Pedalumdrehung größer wird.
Von Wulfen bis nach Dahme
Wir lassen
Wulfen hinter uns uns, stehen nach 27,6 Kilometern an der Rampe zur Fehmarnbeltbrücke und schlängeln uns mit einem Déjà-vu-Erlebnis auf dem schmalen Brückenradweg vorsichtig am radfahrenden Gegenverkehr vorbei in Richtung Festland. Erst dort nehmen wir die Fahrt wieder so richtig auf, radeln zunächst im U-Turn unter der Brücke hindurch und setzen die Tour in Richtung Großenbrode fort.
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Von Kornfeldern umgeben sind wir bald die einzigen Radfahrer weit und breit – keineswegs jedoch gänzlich allein! Wiederholt hüpfen Rehe durch die dicht bewachsenen Felder ringsum, oftmals sind die Tiere nur durch kurzes Geraschel auszumachen. Wir nehmen die Fahrt wieder auf und fressen Kilometer, der Radweg verläuft nun für lange Zeit eintönig entlang wenig befahrener Straßen: 35 gefahrene Kilometer, 40, 45 und auch nach 50 Kilometern pedalieren wir weiterhin ausschließlich entlang von kleinen Straßen und Feldwegen und erlauben uns die ein oder andere kleine Abkürzung. Erstmals weist ein Hinweisschild die Entfernung nach Dahme aus, heissa nochmal 12,5 Kilometer Straße!

Seit der Fehmarnbeltbrücke verlief der Radweg ausschließlich auf kleinen Überlandstraßen und wir sind froh, als nach 59 gefahrenen Kilometern der Radweg zumindest für die letzten 5 Kilometer bis ins Tagesziel in
Dahme wieder etwas idyllischer auf der Spitze eines Damms verläuft. Ob wir heute nacht wohl von Landstraßen träumen? Der schöne Sandstrand von Dahme jedenfalls entschädigt für manch eintönige Kilometer und lässt uns gut gelaunt den Tag Revue passieren.
Tag 4 (48 Km, 206 Hm): Von Dahme bis nach Scharbeutz

Am letzten Tag lassen wir es am Morgen ruhig angehen, sind es doch am Abschlusstag nur rund 48 Kilometer bis ins Tagesziel. So sitzen wir erst gegen 10:30 Uhr wieder im Sattel und rollen gemütlich auf der Straße entlang des Deiches und lassen den Blick immer wieder über das Meer dahinter schweifen. Kaum sind wir einige Kilometer gefahren steht uns der Sinn schon nach einem Badestopp, also nichts wie rein ins erfrischende Meer!

Mit Sand in den Schuhen und Meerwasser in den Haaren rollen wir wenig später am
Leuchtturm Dahmeshöved vorbei, der 1878/79 auf einer Anhöhe (niederdeutsch: Höved) etwas außerhalb von Dahme errichtet wurde. Der 28,8 Meter hohe achteckige Ziegelturm steht unter Denkmalschutz und kann heute zeitweise besichtigt werden. Wir belassen es bei der Außenansicht und radeln über einen Schotterweg raus aus Dahme. Der Weg verläuft nun direkt am Meer auf der Deichkrone und der Blick schweift nach rechts über Wiesen und Felder und den gerade passierten Leuchtturm.
Von Kellenhusen über Grömitz nach Scharbeutz
Nach 7,4 Kilometern erreichen wir
Kellenhusen, der Radweg verläuft nun kurzzeitig durch einen Wald, während links am nahen Meer Strandkörbe zur Entspannung einladen. Hobbygolfer können sich zudem auf einer Minigolfanlage duellieren. Weiter geht die Tour idyllisch entlang des langgestreckten Strandes in Richtung des 8,3 Kilometer entfernten Grömitz – bei der herrlichen Umgebung ein Katzensprung!
Der geschotterte Radweg verläuft weiter auf dem Damm und wird begleitet von Kuhweiden und Wiesen. Während uns von links eine leichte Brise vom Meer entgegenweht erreichen wir nach 15 Kilometern
Grömitz. Besucher erwartet hier ein 8 Kilometer langer Sandstrand, eine abwechslungsreiche Strandpromenade und die 400 Meter lange Seebrücke mitsamt Tauchgondel, die alle paar Minuten in die Unterwasserwelt der Ostsee abtaucht.
Wir verlassen Grömitz über einen Feldweg, einzig unser Navi zeigt uns den richtigen Weg direkt neben einer Lagerhalle – es lebe die Technik! Wieder verläuft der geschotterte Weg leicht wellig an Feldern entlang. Eine Hinweistafel informiert uns über die Bedeutung der Wallhecken zwischen den Feldern, im Norden auch
Knick genannt. Diese typischerweise rund 1 Meter hohen, mit Sträuchern bestandenen Erdwalle wurden bereits vor 200 Jahren zur Abgrenzung der einzelnen Felder angelegt und haben heute eine hohe ökologische Bedeutung für zahlreiche Tiere und Pflanzen.
Vorsicht ist geboten, als wir nach 23 Kilometern die
Bundestraße 501 erreichen. Hier verläuft der Radweg für einige Kilometer entlang der viel befahrenen Straße und wir wollen uns gar nicht ausmalen, wie radfahrende Familien mit kleinen Kindern diese Stelle meistern. Da entschädigt auch der italienische Imbiss am Straßenrand nicht, in dem wir uns ein Mittagessen schmecken lassen. Bald verläuft der Radweg wieder entlang ruhigerer Straßen und wir erfreuen uns an einem separaten Radweg und dem herrlichen Blick über gemähte Felder auf die nahe Ostsee, auf der weiße Segelschiffe dahingleiten.
Nach 33 Kilomtern erreichen wir
Neustadt in Holstein mit seinen rund 15.000 Einwohnern. Hier verläuft der Radweg am
Ehrenfriedhof Cap Arcona entlang, auf dem Opfer der Versenkung der Schiffe Cap Arcona und Thielbek im Jahr 1945 bestattet sind. Etwas später verlassen wir Neustadt durch die Hafen- und Industriebezirke in Richtung Scharbeutz – nur noch 12 Kilometer!

Am Freizeitpark Hansapark Sierksdorf vorbei geht die Tour in Richtung des gleichnamigen Ortes. In Sierksdorf erwartet Besucher ein ausgedehnter Sandstrand mit gemütlichen Strandkörben, die wir jedoch links liegen lassen – am Meer chillen werden wir erst an unserem Zielort
Scharbeutz. Nur wenige Kilometer später ist das Ziel erreicht und wir radeln entspannt in Richtung Campingplatz. Schnell ist das Zelt aufgebaut und die Badehose angezogen – nichts wie ab zum Strand!
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