Murals auf vormals grauen Mauern
Spannende Entdeckungstour durch das lebendige Viertel im Kölner Westen. Öffne die Augen und entdecke kunstvoll gestaltete Hauswände – Kunst im öffentlichen Raum, die du vielleicht bisher gar nicht wahrgenommen hast. Ebenso rasch wie die Kunstwerke entstehen verschwinden sie wieder, werden entfernt, übermalt oder zugebaut, andernorts entstehen neue Werke – es bleibt also spannend!
Seit der Premiere des Streetart-Festivals "City-Leaks" im Jahr 2011 (mit Fortsetzungen 2013, 2015 und 2017) haben zahlreiche internationale Streetart-Künstler in Köln legal Wände gestaltet. Gerade in Ehrenfeld, aber zum Beispiel auch in Nippes, findet man seitdem zahlreiche Straßen, in denen gleich an mehreren Hauswänden auf engem Raum spektakuläre Kunstwerke prangen – wenn man sie denn wahrnimmt! Los geht die Bike-Tour im Schatten des Colonius, immer auf der Suche nach dem nächsten spektakulären Mural! Eine Auswahl:

Inti
An einer Hauswand an der Vogelsanger Straße 14 schuf der chilenische Künstler INTI ein farbenfrohes Mural – einen Ninja mit zahlreichen Details aus dem Heimatland des Künstlers. So hält die Figur in seiner rechten Hand eine goldene Inkamaske, in seiner linken Hand finden sich typische Nahrungsmittel aus Südamerika. Der Künstlername INTI nimmt zudem Bezug auf den Sonnengott in der Mythologie der Inka.

Claudio Ethos
In der Vogelsanger Straße 28-32 findet sich das Mural des brasilianischen Künstlers
Claudio Ethos. Seinem in Grauschattierungen gehaltenem Mönch entwachsen allerlei Gegenstände und Pflanzen aus dem geöffneten Kopf während er vor sich eine Schüssel mit kleinen Menschenfiguren hält die er zu verspeisen droht. Ein Wesen wie aus einer anderen Welt.
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Rakaposhii
Bruce Lee erwartet uns als Mural verewigt in der Widdersdorfer Straße 188, um uns die Weltkugel entgegenzuschleudern. "Game Over" verkündet die Kampfkunstlegende auf dem bunten Wandgemälde des Kölner Künstlers Rakaposhii. Dieser schuf das Kunstwerk anlässlich des CityLeaks Festivals 2011.

AEC Interesni Kazki
Im September 2017 schuf der ukrainische Künstler Aleksei Bordusov ein surreales Wandgemälde in der Vogelsanger Straße. Seine farbenfrohen, detaillierten Wandgemälde scheinen geradewegs einem Märchen entsprungen zu sein. Der Künstler begann seine Karriere als Graffiti-Künstler in den 1990er Jahren in Kiev. Heute finden sich seine Murals in zahlreichen Ländern in Europa und weltweit.

Savulescu, Kracho, Scholz und Wolf
An einer Wand des Musikclubs Barinton am Grünen Weg entstand 2013 ein buntes Wandgemälde, das auf die Arbeit der Organisation Viva con Agua aufmerksam machen soll. Diese setzt sich weltweit für sauberes Trinkwasser ein. So wird das Thema denn auch im Motiv aufgegriffen: "Kein Spaß ohne Wasser" heißt es neben dem selbstgefällig im Liegestuhl fläzenden Mann.

Pez
Ein grinsender Fisch ist das Erkennungszeichen des katalanischen Künstlers Pez (spanisch für Fisch), den dieser seit 1999 in aller Welt malt. So finden sich denn auch auf seinem Wandgemälde am Ehrenfelder Bahndamm eine Vielzahl farbenfroher Fische und anderer grinsender Gestalten – passend zur Stadt inmitten bunter Vehikel. Der Künstler schuf das Bild 2013 am Gerhard-Wilczek-Platz.

ROA
Der 1975 geborene belgische Streetart-Künstler ROA begann in jungen Jahren mit Graffiti. Der Künstler ist bekannt für seine Tier-Darstellungen, oftmals auch in drastischer Form. So zieren seine Vögel, Schildkröten, Büffelskelette und Tiekadaver zahlreiche Hauswände in aller Welt. In der Senefelder Straße in Köln findet sich das übergroße Mural eines gehäuteten Hasen, gefertigt anlässlich des CityLeaks Festivals 2011.

Herakut
"Ohne dich würde ich mich nicht trauen" – Das deutsche Streetart-Duo Hera und Akut arbeitet seit 2004 zusammen und schuf Werke in zahlreichen Städten wie New York oder London. Während Hera für die Proportionen einer Figur verantwortlich zeichnet kümmert sich Akut um die fotorealistische Ausgestaltung des Kunstwerks – zu bewundern in der Venloer Straße 429 am Leo-Amann-Park.
Vergänglichkeit
Ein Wesen von Streetart ist seine Vergänglichkeit. Gerade in Ehrenfeld entstehen immmer wieder neue Kunstwerke, während andere übermalt und zugebaut werden oder allmählich hinter Efeuranken verschwinden.

ComeTogether Projekt
In der Vogelsanger Straße befand sich das Mural mit dem Titel "The Wall" des ComeTogether Projektes (CTP), eines Kollektivs junger Kulturschaffender. Das CTP schuf das Werk gemeinsam mit den Künstlern Herr Schulze, Morbit und Daiker anlässlich des CityLeaks Festivals 2011. Mittlerweile wurde das Kunstwerk übermalt durch das Mural von
AEC Interesni Kazki.